Finanzielle Hilfe für den Fußball: Sforza schießt gegen die Politik

Sportlich läuft es noch überhaupt nicht rund für den FC Basel. Nach acht Spieltagen stehen gerade einmal zehn Punkte auf dem Konto. Der Rückstand auf den Tabellenführer Young Boys Bern ist schon jetzt auf acht Zähler angewachsen. Und auch neben dem Platz sind die Nachrichten aus Basel nicht gut – Trainer Ciriaco Sforza legt sich mit der Politik an. Und dies auch noch bei einem sehr sensiblen Thema. Schließlich geht es um Staatshilfen in Höhe von 115 Millionen SHF für den Fußball, um diesem in der Zeit der Pandemie zu helfen.

Sforzas Problem mit dem Vorschlag

Die Politik machte deutlich, dass sie bereit sei, in entsprechender Weise zu helfen. Dafür müssten allerdings die Löhne der Spieler sinken. Jeder müsse seinen Teil beisteuern, um die Krise zu überwinden. Im Gespräch sind durchschnittlich 20 Prozent Abschlag der momentanen Bezahlung. Sforza findet die Hilfen prinzipiell richtig, aber wehrt sich gegen den Lohnverzicht. Die Politik solle ohne derzeitige Auflagen helfen „oder es lassen“, so der Trainer des FCB. Er nennt keinen Grund. Aber der Gedanke liegt nahe, dass Sforza befürchtet, dass seine Spieler in andere Ligen ohne Lohnverzicht abwandern könnten.

Grundsätzlich alleine ist der frühere Mittelfeldspieler mit seiner Haltung nicht. Peter Zahner, Vorstandschef des ZSC Lions stellt beispielsweise arbeitsrechtliche Fragen. Durch die befristeten Verträge wäre es gut, wenn der Fußball die Gehaltsreduzierung nicht sofort erreichen, sondern über einen längeren Zeitraum anstreben dürfe, führt er dazu aus. FC Zürich-Boss Ancillo Canepa möchte davon überhaupt nichts wissen. Der Sport sei gesellschaftspolitisch wichtig und sollte deshalb eine ähnliche Unterstützung wie Kulturinstitutionen erhalten, argumentiert er.

Zumindest einige Spieler aus anderen Disziplinen, für die der identische Vorschlag auf dem Tisch liegt, wären zum Gehaltsverzicht durchaus bereit. Eishockeyspieler Reto Suri vom HC Lugano beantwortet diese Frage in der „Blick“ beispielsweise mit „Ja, definitiv.“ Jeder sei schließlich in irgendeiner Weise vom Virus betroffen. Die Gesellschaft müsse deshalb zusammenstehen. Jeder müsse einen Teil der Verantwortung übernehmen.

Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

Comments are closed.