Die grenzwertigen Geschäfte der Grasshoppers aus Zürich

Die Grasshoppers Zürich waren einst ein Spitzenteam der Schweiz. Sie produzierten Titel wie am Fließband und waren Steigbügelhalter für einige der ganz großen Karrieren des Fußballs. Beispielsweise Ottmar Hitzfeld schaffte hier seinen Durchbruch als Trainer. Doch diese ruhmreichen Tage sind lange vorbei. Inzwischen kämpft der Verein nur noch gegen den Abstieg. Und seit der chinesischen Übernahme vor zwei Jahren ist er in eine Vielzahl fragwürdiger Geschäfte verwickelt, die sich mindestens an der Grenze der Legalität bewegen.

GC und die Wolves

Die chinesische Besitzerin Jenny Wang, die zwei Jahre brauchte, um erstmals ein Spiel auf der Tribüne zu verfolgen, nennt auch die Wolverhampton Wanderers ihr Eigentum. Und dies war bei den Transfers deutlich zu spüren: Zeitweise spielten gleich zwölf Akteure der Wolves leihweise für GC. Das Ganze war so extrem, dass selbst die FIFA einschritt und als neue Regel erließ, dass ein Klub maximal drei Spieler eines anderen leihen darf. Die Hoppers umgehen diese neue Vorschrift inzwischen dadurch, dass die Profis der Wolves vermeintlich fest verpflichtet werden. Angeblich geschieht dies deutlich unter Marktwert und mit attraktiven Rückkaufoptionen für die Wolves. Ziel ist es, die größeren finanziellen Möglichkeiten des Premier League-Vereins auszunutzen, um den Hoppers Spieler zuzuschanzen. Unter dem Strich soll so der Wert beider Vereine erhöht werden. Wang betrachtet den Fußball als Investment.

Wurde Sene absichtlich fitgespritzt?

Neben den Transfers mit den Wolves steht zudem der Vorwurf des FC Basel im Raum, die Hoppers hätten ihren Leihspieler Kaly Sene in der Rückrunde absichtlich fitspritzen lassen, obwohl dieser eine Adduktorenverletzung gehabt habe. Diese verhinderte einen drei Millionen Franken schweren Transfer nach Belgien zu Oud-Heverlee Leuven. Einige Verschwörungstheorien im Umkreis des FCB mutmaßen sogar, dass GC nicht nur fahrlässig mit der Verletzung umgegangen ist, sondern bewusst einen Sommer-Transfer des Spielers torpedieren wollte, um Basel zu schwächen. Es versteht sich von selbst, dass die Hoppers derzeit nicht unbedingt der beliebteste Klub der Liga sind.

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