St. Gallen eifert Real Madrid nach

St. Gallen hat sich in der Torhüter-Frage entschieden und die Wahl getroffen, ohne feste Nummer eins in die kommende Saison zu gehen. Stattdessen sollen sich Daniel Lopar und Marcelo Herzog im Kasten abwechseln. Dies erklärte Coach Jeff Saibene. Mit dem Pokal werde man wohl etwa 40 Spiele haben, erklärt der Trainer. Da wolle er bei zwei etwa gleich starken Torhütern nicht immer nur einen spielen lassen. Das neue System sieht vor, dass die Keeper zwei Spiele am Stück machen, um dann für die gleiche Zeit auf der Bank Platz zu nehmen. Den Anfang darf Herzog machen.

Konsequenz aus der letzten Saison
Die neue Rotation ist eine Konsequenz aus der letzten Saison. Eigentlich hatte Lopar den Stammplatz, wurde jedoch für Herzog am Ende der Spielzeit aus dem Kasten genommen. Der wollte seinen neuen Rang als Nummer eins eigentlich behaupten, schaffte dies jedoch nicht. Die Verantwortlichen waren zu keiner Zeit vollends davon überzeugt, sich wirklich für den richtigen Mann im Tor entschieden zu haben. In solchen Fällen gibt es zwei Möglichkeiten: Man kauft eine neue Nummer eins oder man lässt beide ran. Die meisten Klubs wählen die erste Variante, St. Gallen versucht nun den anderen Weg. Beispiellos ist dieses Vorhaben nicht. Immer wieder haben Klubs versucht, mit zwei Keepern zu spielen, doch zumeist ging dies schief, weil Abwehr und Torwart nicht aufeinander abgestimmt sind.

Real Madrid als positives Beispiel
Es gibt allerdings ein positives Beispiel, das zeigt, dass das Vorhaben durchaus funktionieren kann: Real Madrid ließ im letzten Jahr in der Liga Diego Lopez spielen. In Pokal und Champions League durfte Iker Casillas ran. Beide Torhüter machten fast gleich viele Spiele und die Königlichen gewannen immerhin zwei der drei Titel, darunter die Champions League. Allerdings war Casillas zuvor jahrelang die Nummer eins gewesen und dadurch mit dem Abwehrverband eingespielt. Auf Lopez traf dies nur bedingt zu und es gibt einige Experten, die sagen, dass es kein Zufall ist, dass Real ausgerechnet den Titel, bei dem er zwischen den Pfosten stand, nicht gewinnen konnte. Mit Spannung darf man nun beobachten, wie es St. Gallen mit seinem Experiment ergehen wird.

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