Premiere: St. Gallen verpflichtet e-Sport-Fußballer

Unzählige Jungs in der Schweiz träumen davon, eines Tages das Jersey von einem der großen Vereine überzustreifen und für den Klub auf dem Feld der Träume und der Ehre aufzulaufen. Für Sandro Poschinger wird dieser Traum jetzt wahr – allerdings anders, als man vielleicht denken mag. Der 17-Jährige ist künftig für den FC St. Gallen tätig, wird dabei aber beruflich nie einen echten Ball am Fuß haben. Er ist e-Sportler und spielt für seinen neuen Klub Fußball digital mit dem Controller in der Hand.

St. Gallen wähnt sich als Vorreiter
In der Geschichte der schweizerischen Super League ist es das erste Mal, dass einer der Klubs einen e-Sportler unter Vertrag nimmt. St. Gallen ist überzeugt, den richtigen Schritt getan zu haben und wähnt sich als Vorreiter – wieder einmal. Man sei 1879 der erste Verein in der Schweiz gewesen, der Fußball gespielt habe, so Klub-Sprecher Daniel Last, und nun sei man der erste Verein, der sich im e-Sport engagiere.

Der erste europäische Profi-Klub, der einen entsprechenden Weg beschreitet, ist der FC St. Gallen allerdings nicht. In Deutschland haben beispielsweise der FC Schalke 04 sowie der VfL Wolfsburg bereits e-Sportler unter Vertrag. In England haben West Ham United sowie Manchester City entsprechende Gamer unter Vertrag.

Ein weitgehend unbeachteter Millionen-Markt
St. Gallens Rechnung mit dem Einstieg in den e-Sport-Sektor könnte aufgehen. Es ist ein von der breiten Öffentlichkeit in Europa unbeachteter Millionen-Markt. Weltweit verfolgen 130 Millionen Fans die Turniere über Live-Streams im Internet. Die Preisgelder werden immer größer. Allein die Vorstellung von Poschinger bei St. Gallen wurde online von 100.000 Menschen verfolgt. Bei Weltmeisterschaften geht es um achtstellige Beträge. Das Potenzial des e-Sport-Marktes scheint damit aber längst noch nicht erschöpft zu sein.

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